People from Ibiza – Frank Hornung
Heute vor drei Jahren ist Frank Hornung gestorben – Ein Nachruf von Denise Siegl und Tommy Igiel
Die Ankunft auf Ibiza: Ein neues Kapitel beginnt
Frank war ein Mann, der mit seiner Neugier, seinem Mut und seiner Leidenschaft ein Leben führte, das ihn von den Straßen Deutschlands bis auf die malerische Insel Ibiza brachte. Seine Reise, die ihn schließlich auf die spanische Insel führte, begann im Januar 2007, als er eine Anzeige im Internet entdeckte. Jemand suchte einen Hausmeister für ein Anwesen in Port des Torrent auf Ibiza. Für Frank, der stets offen für Neues war, war dies die Gelegenheit, seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Er zögerte nicht und nahm das Angebot an, was der Beginn eines neuen Kapitels in seinem Leben war.
Berufliche Vielfalt in Deutschland: Ein Leben voller Abwechslung
Vor seiner Zeit auf Ibiza hatte Frank bereits eine abwechslungsreiche berufliche Laufbahn in Deutschland hinter sich. Ursprünglich erlernte er das Handwerk des Maurers, arbeitete jedoch in den folgenden Jahren in vielen unterschiedlichen Bereichen. So fuhr er unter anderem Elektrogeräte für Saturn aus und übernahm kleinere Tätigkeiten nebenbei. Frank suchte stets die Abwechslung, die ihm verschiedene Berufe bieten konnten, und war niemals der Typ, der sich auf eine einzige Aufgabe beschränken wollte.
Die erste Begegnung mit Ibiza: Liebe auf den ersten Blick
Als Frank zum ersten Mal auf Ibiza ankam, war er sofort von der Insel fasziniert. Die unberührte Natur, das kristallklare Wasser und die entspannte Lebensweise beeindruckten ihn zutiefst. Schnell war ihm klar, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, Deutschland den Rücken zu kehren. Diese Begeisterung teilte er mit seinen Freunden, denen er von der Schönheit und dem besonderen Flair der Insel vorschwärmte.
Vom Hausmeister zum Gärtner: Franks erste Jahre auf der Insel
Anfangs arbeitete Frank auf Ibiza als Hausmeister und Gärtner. Seine zuverlässige und gewissenhafte Art brachte ihm bald eine Anstellung in einem Hotel in Port des Torrent ein, wo er ebenfalls als Gärtner tätig war. Doch das Leben hatte andere Pläne für Frank. Seine Gesundheit begann sich zu verschlechtern, und bei einer Amtsuntersuchung im Hotel wurde festgestellt, dass er an einer Niereninsuffizienz litt. Dies bedeutete das Ende seiner Tätigkeit als Gärtner. Doch Frank ließ sich nicht unterkriegen. Er wandte sich neuen Aufgaben zu und begann, Modeschmuck und andere Waren auf den Märkten der Insel zu verkaufen. Vor allem aber entdeckte er eine neue Leidenschaft: Er führte Touren über die Insel, bei denen er den Menschen die versteckten und atemberaubenden Seiten Ibizas zeigte. Diese Touren wurden schnell zu seiner Lebensaufgabe, die er mit Hingabe bis zum Ende ausübte.
Die Liebe findet ihren Weg: Die Begegnung mit Denise
Im Sommer 2007 lernte Frank Denise kennen, die später seine Partnerin wurde. Sie trafen sich, als Denise Urlaub auf Ibiza machte. Ihr Hotel lag direkt neben dem Haus, in dem Frank als Hausmeister und Gärtner arbeitete. Frank bemerkte sie sofort und fühlte sich von ihr angezogen. Obwohl Denise anfänglich distanziert war, kamen die beiden ins Gespräch, und es stellte sich heraus, dass auch Denise den Traum hatte, eines Tages nach Ibiza auszuwandern. Frank setzte alles daran, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Seine Leichtigkeit und Lebensfreude beeindruckten Denise so sehr, dass sie schließlich den Mut fasste und im Februar 2008 nach Ibiza zog. Diesen Schritt hat sie bis heute nie bereut.
Aufbau eines neuen Lebens: Herausforderungen und Erfolge auf Ibiza
Auch Denise fühlte sich sofort auf Ibiza zu Hause, da sie bereits in ihrer Jugend viele Urlaube mit ihrer Familie auf der Insel verbracht hatte. Die Natur, die Menschen und das Gefühl von Freiheit faszinierten sie ebenso wie Frank. Denise begann, die Sprache zu lernen und fand schließlich eine Anstellung als Reiseleiterin am Flughafen. Da die Arbeit auf Ibiza oft nur saisonal ist, wechselte sie später in die Medizin und arbeitete viereinhalb Jahre in einer deutschen Arztpraxis. Schließlich entschied sie sich für die Gastronomie, wo sie bessere Verdienstmöglichkeiten hatte.
Das Leben auf Ibiza war für Frank und Denise nicht immer einfach. Insbesondere die gesundheitlichen Probleme, die Frank zunehmend belasteten, stellten sie vor große Herausforderungen. Es gab Zeiten, in denen die finanzielle Lage schwierig war, da Frank aufgrund seiner Krankheit nicht mehr voll arbeiten konnte. In Spanien gibt es keine Sozialleistungen wie in Deutschland, sodass sie oft auf die Unterstützung von Freunden und Familie angewiesen waren. Doch sie schafften es, sich aus den schwierigen Zeiten herauszukämpfen und ein Leben auf Ibiza aufzubauen.
Die gesundheitlichen Rückschläge: Ein unermüdlicher Kämpfer
Franks gesundheitliche Probleme begannen ernsthaft, als er im Hotel als Gärtner arbeitete. Bei einer jährlichen Amtsuntersuchung wurde festgestellt, dass er an einer Niereninsuffizienz litt. Anfangs war die Beeinträchtigung noch moderat, und er konnte mit Blutdrucksenkern gut leben. Doch im Jahr 2017 verschlechterte sich sein Zustand drastisch. Die Nieren funktionierten nur noch zu 12 %, und eine Dialyse wurde notwendig. Frank durchlief drei Jahre lang eine Bauchfelldialyse, die er gut vertrug. Das spanische Gesundheitssystem, das für seine schnelle und effiziente Organtransplantationspolitik bekannt ist, ermöglichte es ihm, bereits drei Monate nach seiner Aufnahme in die Transplantationsliste ein neues Organ zu erhalten. Die Entscheidung, auf Ibiza zu bleiben und nicht nach Deutschland zurückzukehren, wurde von ihrer Zufriedenheit mit der medizinischen Versorgung auf der Insel getragen.
Franks Leidenschaft: Die Entdeckung und Führung von Insel-Touren
Die Touren, die Frank 2013 ins Leben rief, wurden zu einem wichtigen Bestandteil seines Lebens. Mit ihrem neuen Dacia erkundeten Frank und Denise die Insel, entdeckten verborgene Orte und lernten durch Gespräche mit Einheimischen viel über die Geschichte und Kultur Ibizas. Frank liebte es, diese geheimen Plätze anderen Menschen zu zeigen, und seine Art, die Touren zu gestalten, begeisterte die Teilnehmer. Er war stolz auf das, was er geschaffen hatte, und die Touren gaben ihm einen Sinn und eine Freude, die er bis zum Ende seines Lebens bewahrte.
Die Gründung einer Gemeinschaft: Franks soziale Verbundenheit
Schon ein Jahr zuvor, 2012, hatte Frank eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen, deren ursprünglicher Name erst Ibiza Allerlei war und als Tommy Igiel als Co-Admin dazu kam, am 14. März 2020 in Ibiza Residenten & Urlauber umbenannt wurde. Diese Gruppe wurde eine Plattform für deutsche Urlauber und Residenten auf Ibiza und spiegelte Franks soziale und hilfsbereite Natur wider. Er liebte es, Menschen zusammenzubringen und ihnen zu helfen, sich auf der Insel zurechtzufinden.
Ibiza im Wandel: Die Veränderungen der Insel im Laufe der Jahre
Im Laufe der Jahre veränderte sich Ibiza stark. Als Frank und Denise 2007 ankamen, war die Insel noch ruhiger, günstiger und entspannter. Doch mit der Zeit wurde Ibiza immer mehr zu einem Hotspot für die Reichen, und viele der familiären Hotels wurden zu Luxusherbergen umgebaut. Die Preise stiegen, und auch die Menschen auf der Insel wurden weniger entspannt. Trotz dieser Veränderungen bewahrten sich Frank und Denise ihre positive Einstellung und konzentrierten sich auf die Dinge, die ihnen Freude bereiteten. Frank vermittelte Denise die wichtige Lektion, das Schöne im Leben zu sehen und sich nicht von den negativen Entwicklungen herunterziehen zu lassen – ein Erbe, das sie bis heute in Ehren hält.
Frank hatte einige Lieblingsorte auf Ibiza, die er gerne besuchte. Er trank seinen Kaffee gerne am Cala Martina und verbrachte auch viel Zeit in Santa Eulalia, insbesondere im Can Cosmi. Diese Orte waren für ihn Rückzugsorte, an denen er die Ruhe und Schönheit der Insel genießen konnte.
Der letzte Kampf: Franks Abschied von der Welt
Leider verschlechterte sich Franks Gesundheit im Jahr 2021 erneut. Nachdem er und Denise sich mit dem Coronavirus infizierten, schien Frank zunächst gut mit der Krankheit zurechtzukommen. Doch obwohl sie beide die Infektion überstanden, erholte sich Frank nicht so wie Denise. Er verlor den Appetit, was sie zuerst auf Nährstoffmangel zurückführten. Doch die Situation war ernster, als sie zunächst dachten. Denise entschied, Frank ins Krankenhaus einweisen zu lassen, obwohl er zunächst nicht wollte. Am Ende stimmte er zu, vermutlich weil er bereits spürte, wie schwach er war. Als die Sanitäter ihn mit einem Rollstuhl abholen wollten, scherzte Frank noch: „Fliegen wir mit dem Helikopter?“ – dies sollten seine letzten Worte sein.
Leben ohne Frank: Denise’ Weg zurück ins Leben
Der Verlust von Frank war für Denise ein schwerer Schlag. Mit seinem Tod schien plötzlich alles, was sie gemeinsam aufgebaut hatten, zu verschwinden. Die Trauer und der Schmerz waren überwältigend, und es dauerte lange, bis sie wieder einen Weg in den Alltag fand. Doch dank der Unterstützung von Freunden und Familie gelang es ihr langsam, aus dem tiefen Loch herauszukommen. Heute hat Denise gelernt, mit der Trauer umzugehen, auch wenn es noch immer Momente gibt, in denen der Schmerz spürbar ist. Sie ist dankbar für die Zeit, die sie mit Frank verbringen durfte, und trägt die Erinnerung an ihn in ihrem Herzen.
Frank Hornung war ein Mann, der das Leben liebte und es in vollen Zügen lebte. Er war ein Abenteurer, der stets nach neuen Erfahrungen suchte, und ein Mensch, der die Schönheit der Welt in all ihren Facetten erkannte und schätzte. Sein Erbe lebt in den Herzen derer weiter, die das Glück hatten, ihn zu kennen. Ibiza war für ihn nicht nur ein Ort, sondern ein Zuhause, ein Lebensgefühl, das er mit anderen teilte und das bis heute nachklingt.
Auf Frank konnten sich seine echten Freunde immer verlassen. Ob es eine Fahrt zum Flughafen war – wie hier auf dem letzten gemeinsamen Foto von Tommy und Frank – Besorgungen machen, Anpacken beim Umzug, Werkzeug ausleihen oder Reparaturen, er war immer für einen da, egal zu welcher Uhrzeit. Obwohl er selbst nie wirklich Geld hatte, hat er seine Freunde oft zu einem Kaffee eingeladen. Seine Bestellung war ein Klassiker: „Ich nehme einen Café Formentera.“ Der Kellner wusste dann sofort Bescheid – ein schwarzer Kaffee mit zwei Zucker. Warum dieser exklusive Name? Ganz einfach: Er wollte sich nicht die Blöße geben, „Café Americano“ zu sagen, wo er doch hier auf der Insel zu Hause war!
Das war der letzte Post von Frank bei Facebook am 6. August 2021, mit seinem legendären Satz
Guten Morgen Freunde….
In Gedenken an Frank Hornung
Geboren am 25. Januar 1963 in Offenbach am Main, verstorben am 12. August 2021 auf Ibiza.
Wir würden uns freuen, wenn ihr an seinem dritten Todestag an ihn denkt und ein Foto von/mit ihm, von einer gemeinsamen Tour oder ein besonderes Andenken postet – sei es hier als Kommentar oder in seiner alten Facebook-Gruppe “Ibiza Residenten & Urlauber“, auf der “Frank Hornung Gedenkseite” bei Facebook oder an einem anderen Ort.
Frank hätte sich darüber gefreut.
Teilt diesen Beitrag gerne überall.
R.I.P. Frank
Danke für die schöne Tour damals!
Hallo ich und Frank waren Nachbarn wir kannten uns schon als Kinder seinen Opa und Oma kannte ich auch schade das er so früh von uns gegangen ist auch von mir mein beileid an die Hinterbliebenen